In seinem 1976 erschienenen Buch „Il faut défendre la société“ (1975–1976) spricht Michel Foucault von einem chronischen Revisionismus und weist auf eine frühere Proklamation von Winston Churchill hin, der sagte: “History is written by the victors”.
Diese Behauptungen sind bis heute relevant. Viele chronifizierte Geschichten werden noch von denjenigen mit der meisten Macht komponiert. Für den Fall, dass Sie in eine der weltweit existierenden Stiftungen, Institutionen, Unternehmen und Ausbildungsstätten etc. herumschlendern, werden Sie feststellen, dass es sich bei den Personen, die die Geschichte prägen, immer noch viel zu oft um europäisch-nordamerikanische Männer handelt. Ich sage nicht, dass diese absichtlich die Geschichte für den Rest, der von uns übrig bleib,t prägen, oder dass verschiedene andere Instanzen Individuen und Gruppierungen nicht wesentlich dazu beitragen, was zukünftige Epochen über die Geschichte denken werden.
Oder vielleicht will ich anmerken, dass die Intensität des Denkens der eigenen Geschichte unter allen Umständen das ist, worum es in der Geschichte geht. Zu versuchen die Quellen der Geschichten zu kennen, die unser Leben prägen, erscheint dafür unvermeidbar. Und noch unverzichtbarer, die Auswahl der eigenen Referenzen und Quellen auf die man seine persönliche Geschichte bezieht.



